CD-ROM Beurteilung von Ernst Wagner
Verlag Directmedia Publishing Berlin, 1999
CD-ROM Digitale Bibliothek "Kindlers Malereilexikon digital";
PC, 8 MB RAM / ab Windows 3.11 und Mac,
ISBN 3-932544-28-5, DM 99.00
www.digitale-bibliothek.de
 
 

Mit „Kindlers Malereilexikon“ liegt eine CD-ROM der „Digitalen Bibliothek“ vor, die im Moment insgesamt 27 Titel vor allem im Bereich Literatur anbietet. (Bei dem Gesamtvorhaben der Digitalen Bibliothek handelt es sich um die elektronische Aufbereitung von Lexika, die meist schon seit einiger Zeit verramscht werden und nun platzsparend und - billiger - in das häusliche Arbeitszimmer wandern.)
Die zugrunde liegende Buchausgabe entstand zwischen 1964 und 1971 und gibt einen Überblick über die Geschichte der Malerei bis in die frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Den Hauptteil bildet ein Künstlerlexikon zu mehr als 1.000 Malern (Biographien und Charakterisierung des Werks anhand von Bildbeispielen). Dazu kommt ein Sachwörterbuch, das in ca. 1.000 Artikeln Fragen der Kunstgeschichte behandelt.
Das »Kindler Malereilexikon« wurde für die elektronische Ausgabe mit neuen, zusätzlichen Bildern ergänzt. Es enthält rund 5.000 größtenteils farbige Abbildungen. Eine Aktualisierung der Texte über den Bestand der gedruckten Fassung wäre wünschenswert gewesen, war aber wohl nicht leistbar.

Angenehm und sehr komfortabel ist es, mit den Texten und Bildern zu arbeiten. Hier werden alle Standards, die Datenbanken bieten, erfüllt. Die Nutzeroberfläche ist entsprechend nüchtern und karg – ohne jeden didaktischen Schnickschnack oder multimedialen Firlefanz. Gefundene Textstellen können farbig markiert werden und mit abgespeichert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, persönliche Anmerkungen direkt im Programm zu notieren und – jedoch nicht mit einer festen Verbindung zu bestimmten Stellen – zu speichern. Bilder werden optimiert bildschirmfüllend dargestellt oder automatisiert in das eigene Bildbearbeitungsprogramm übertragen. Man kann alle Bilder absuchen – wobei die Suchfunktion nur die Texte der Untertitel, keine wirkliche Verschlagwortung durchkämmt. Die Ergebnisse fallen deshalb sehr unterschiedlich aus. Das Stichwort „Akt“ liefert z.B. gerade mal 3 Beispiele, obwohl natürlich viel mehr Abbildungen zum Thema vorhanden sind. Die anderen Bilder hatten leider diesen Begriff nicht im Titel. Bei Eingabe von „Badende“ gibt es dafür dann immerhin 10 Bilder.

Welcher Einsatz ist für den Kunsterzieher vorstellbar?

Unklar ist die Frage, wie sich diese Formen der Nutzung mit den Rechten des Verlags, die sehr scharf und ausschließlich im Copyright formuliert sind, vertragen.