CD-ROM Beurteilung von Ivan Dusanek
Verlag Directmedia Publishing Berlin, 2002
CD-ROM Digitale Bibliothek 56 "Archiv des deutschen Alltagsdesigns";
PC, ab 486, 16 MB RAM, 640x480, 256 Farben; Windows 95 bis XP,
ISBN 3-89835-156-2, EUR 189.-
http://www.digitale-bibliothek.de
 

CD ROM "Archiv des deutschen Alltagsdesigns"

Warenkunden des 20. Jahrhunderts, Herausgegeben von Hasso Bräuer, Directmedia, Berlin 2002

Verschiedentlich hatte man im Laufe des 20. Jahrhunderts versucht, durch die Förderung vorbildhafter Produktgestaltung geschmackserziehend auf Hersteller und Verbraucher einzuwirken. Es wurden z.B. Warenkunden und Warenbücher veröffentlicht, die Haushalts- und Einrichtungsgegenstände zeigen. Sie spiegeln ein ethisch und ästhetisch motiviertes Qualitätsverständnis von Experten.
Das erste »Deutsche Warenbuch«, initiiert vom Dürerbund und dem Deutschen Werkbund, erschien im Jahre 1915. Den nächsten großangelegten Versuch unternahm 1939 eine kleine Expertenriege mit der im Auftrag des evangelischen »Kunst-Dienstes«. Ab 1955 bis ca. 1960 erschien »Deutsche Warenkunde« des Rats für Formgebung als auch ihr ostdeutsches Pendant »Form und Dekor«.

Die CD-ROM-Edition umfasst vier Bereiche: den Bereich der »Faksimile-Editionen«, die beiden Textbereiche »Aufsätze und Dokumente« und »Vorworte und Erläuterungen« sowie den »Datenbank«-Bereich. 4000 Fotografien sind hier archviert. Beeindruckend in Qualität und Umfang ist der Faksimileabschnitt der CD.

In Abschnitt 'Aufsätze und Dokumente' sind zu finden:

Zum Thema „Deutsches Warenbuch“ (1915)
1. Von Heide Rezepa-Zabel, Berlin, Mobilmachung im Kunstgewerbe
2. Rezension, Das »Deutsche Warenbuch«, von Ferdinand Avenarius (»Kunstwart«), (1915)
3. Rezension (Bruno Rauecker), Der soziale Gedanke des »Deutschen Warenbuches«. Herausgegeben von der Dürerbund -Werkbund -Genossenschaft in Hellerau.
Zum »Warenbuch für den neuen Wohnbedarf«, (1933)
1. Von Hasso Bräuer , Das Warenbuch für den neuen Wohnbedarf, München
Zur »Deutschen Warenkunde«, (1939-1942)
1. Von Magdalena Droste, Deutsche Warenkunde, Berlin
2. Werkstattbericht Nr. 15 des Kunst-Dienstes, Berlin: Ulrich Riemerschmidt Verlag, 1941.
3. Rezension, (Will Grohmann), Deutsche Warenkunde. Handwerkskunst im Bild
4. »Deutsche Warenkunde«, Auszug aus der Rede des Präsidenten
 der Reichskammer der bildenden Künste, Akademieprofessor Adolf Ziegler, am 1. März 1939 anläßlich des Empfanges in Schloß Schönhausen
5. Geschmacksbildung im Lager,  Einführung in die »Deutsche Warenkunde« für die Führerinnen des Reichsarbeitsdienstes  der weiblichen Jugend
Zu Wilhelm Wagenfelds Vorschlag für ein Warenbuch, (1949)
1. Von Beate Manske , Wilhelm Wagenfeld und sein Vorschlag für ein deutsches Warenbuch
2. Vorschlag für ein deutsches Warenbuch
3. Literatur-Angaben
4. Dr. Ernst Jentsch, Berlin, Bericht über meine Dienstreise nach Köln vom 21. bis 27.6.1949 zur Teilnahme an der dortigen Werkbundtagung und zum Studium der Werkbund-Ausstellung »Neues Wohnen«
5. Vorschlag für einen gedruckten Brief an die Herstellerfirmen, der denselben mit dem Fragebogen von den Sach- und Landesbearbeitern oder vom Institut für Bauwesen direkt zugestellt werden soll.
6. Vorschlag für Mitarbeiterausweis der Herren, die als Sach- und Landesbearbeiter für das vom Institut für Bauwesen geplante Warenbuch tätig sein wollen.
7. Erfassungsbogen
Zur »Deutschen Warenkunde«, (1955-1961)
1. Von Hasso Bräuer, München, Die neue »Deutsche Warenkunde«
2. Aus dem Bericht des Rats für Formgebung für das Jahr 1956
3. Aus dem Bericht des Rats für Formgebung für das Jahr 1958
4. Aus dem Bericht des Rats für Formgebung für das Jahr 1961
Zu »Form und Dekor«, (1955-1961)
1. Von Hein Köster, Form und Dekor  - ein Dokument der ostdeutschen Produktkultur, Sammlung Industrielle Gestaltung, Berlin

Dem Thema Industriedesign müsste im Kunstunterricht entscheidend mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser CD ist das wichtigste Material zu finden, das der Kunstlehrer zur Veranschaulichung und Dokumentation der Designentwicklung in seinen entscheidenden historischen Phasen bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhundert braucht.

Ivan Dusanek
Landesbeauftragter für den Computereinsatz im Kunstunterricht