CD-ROM Beurteilung von Uli Schuster
Verlag Directmedia Publishing Berlin,
CD-ROM Digitale Bibliothek "Lexikon der Renaissance";
PC, 16 MB RAM / ab Windows 95,
ISBN 3-89853-141-4, DM 69.00
http://www.digitale-bibliothek.de

Das "Lexikon der Renaissance" folgt der bewährten und mittlerweile gewohnten, von uns mehrfach gelobten Benutzerführung der Digitalen Bibliothek. Die Herausgeber Gurst, Hoyer, Ullmann und Zimmermann haben zusammen mit 100 Mitarbeitern des bibliographischen Instituts Leipzig, im Jahr1989 in 6000 Artikeln eine Epoche facettenreich beschrieben. Sie berücksichtigen die Bereiche Malerei, Plastik, Architektur, Literatur, Musik, Theologie, Philosophie, Mathematik, Medizin, Naturwissenschaften und Technik, aber informieren auch über die sozialökonomischen Grundlagen, politische Ereignisse, Reformation und Gegenreformation und den Bauernkrieg. Das ist mehr, als man im Fach Kunst vermitteln kann, insofern ist dies ein Nachschlagewerk für die Schulbibliothek und dort von vielen Fachbereichen nutzbar.

Wie sind die Belange der Kunst berücksichtigt?
Die Liste der Künstler, die mit einem Lebenslauf und zum Teil auch mit Bildern vertreten sind, ist lang. Aber beim Aufruf etwa von Raffael oder Dürer zeigt sich schnell, daß dieses Werk nicht etwa vertiefend für eine Recherche im Bereich Kunst taugt. Der Artikel über Raffael hat einen Umfang von vier Seiten, was in A4 etwa einer Seite Text entspricht. Dazu kommen 7 Bilder in guter Auflösung und so groß, daß sie auch noch ein Detail hergeben. Bei Dürer sind es 6 Seiten und 9 Bilder. Von Donatello etwa gibt es ein Bild.
Das Stichwort Grafik etwa ist auf drei Seiten äußerst kurz abgehandelt, hat aber mit Druckgrafik, Holzschnitt und Kupferstich weitere magere Unterkapitel; Plastik umfaßt 13 Seiten.

Die Vorteile des Systems der Digitalen Bibliothek liegen auf der Hand: Die Texte und Bilder lassen sich kopieren und bearbeiten. Wer also etwa eine Schautafel zur Renaissance erstellen wollte, könnte seine Schüler hier mit dem benötigten Material versorgen, es sei denn, daß er vielleicht ein Reiterstandbild von Donatello sucht, oder die "Schule von Athen" von Raffael. Beides Fehlanzeige.

Fazit: Für das Fach Kunst wenig ergiebig.

Uli Schuster