Laufen lernenUli SchusterUnterrichtseinheit für die 7. Jahrgangsstufe des GymnasiumsFach Kunsterziehung |
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Fünf Arbeitsschritte liegen sinnvollerweise
nacheinander
a) Die Herstellung der Phasenbild - Vorlagen b) Die Abstraktion des Bewegungsgerüsts c) Die zeichnerische Ausarbeitung der Phasenbilder d) Die Präsentation der Animation . Herstellung des Blocks beim Daumenkino . Herstellung der Schlitztrommel beim Zoetrope = Lebensrad . Herstellung des Animationsstapels (Stack) am Computer . Filmen der Bewegungsphasen mit der Kamera (Schmalfilm, Video) e) Die Herstellung von Varianten des Grundmusters 'Lauf' |
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Dieser Läufer entstand durch Nachzeichnen eines selbst
gedrehten Videos auf dem Bildschirm.
Man sieht: Es kommt nicht auf die perfekte Umrißlinie an! Wichtig sind die richtige Bewegungsfolge und guter Kontrast. |
Querschnitt durch das Lebensrad
Die Schlitze sind in der oberen Hälfte untergebracht, so daß man den Streifen mit den Phasenbildern einfach unten in die Trommel stellen kann, ohne die Schlitze zu verdecken. Eine Schlitzbreite von 5mm sollte nicht überschritten werden. Die "Verschlußzeit" hängt wie beim Foto ab von den Lichtverhältnissen. Beste Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man die Trommel direkt von oben mit einer Lampe ausleuchtet. Die richtige Entfernung des Auges vom Schlitz muß man selbst ermitteln. Sie hängt ab von den Lichtverhältnissen, der Drehgeschwindigkeit, der Schlitzbreite und dem Kontrast der Phasenzeichnungen. |
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Soll die Präsentation über Film oder Video erfolgen, muß
man im Besitz einer Schmalfilmkamera oder einer Videokamera sein, die Einzelbilder
aufzeichnen kann. Das trifft nur für sehr wenige Modelle zu. Die Kamera
wird zum Abfilmen auf einem Reprostativ befestigt, das Grundbrett versieht
man mit einem Rahmen und zwei Zapfen, die die gelochten Phasenzeichnungen
an einem gleichbleibenden Platz fixieren.
Bei der Aufnahme muß man für gleichbleibendes Licht sorge,
z.B. Kunstlicht mit Reproleuchten und die Kamera auf Einzelbild Schaltung
einstellen. Jede Phase belichtet man zwei- oder dreimal. Der Aufwand beim
Filmen ist so groß, daß man den Wunsch haben wird, den Film
über den bloßen Lauf - Zyklus hinaus zu erweitern. Wenn man
beispielsweise die Läufer auf Folie und in unterschiedlicher Plazierung
zeichnen läßt, kann man eine Verfolgungsjagd mehrerer Läufer
gegeneinander und vor einem sich ständig ändernden Hintergrund
animieren.
Was läßt sich benoten?
1. Die sachgemäße Befolgung der Bau- und Zeichenanweisungen 2. Die Richtigkeit des Bewegungsgerüsts, Lage der Gelenkpunkte 3. Die Ausgestaltung der Figur über dem Bewegungsgerüst 4. Das Erfinden und die Ausführung von Varianten 5. Die Hintergrundgestaltung 6. Ideen zur Einbindung des Zyklus in Geschichten |
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Literatur
Jede Menge Anregungen auch für Varianten des Lebensrads finden sich im Deutschen Museum. Im Bookshop des Museums kann man Bauanleitungen und Literatur erwerben. Hervorragend: Georg Füsslin: "Optisches Spielzeug oder wie die Bilder Laufen lernten", im Selbstverlag, Stuttgart, 1993 E. Muybridge, "The Human Figure in Motion" und "Animals in Motion" erschienen bei Dover, New York 1955 und sind im Buchhandel erhältlich Walter Foster Hrsg. "How to animate Film Cartoons" und "How to draw Cartoon Animation", beide Hefte von Preston Blair, einem Disney Animateur (z.B. Pinoccio), Tustin California, ISBN !-56010-069-9 David Cheshire: Die Geschichte des Films - Die Bilder lernen Laufen - Zeichentrickfilm... , Hallway, Bern 1981 Kunsthalle Düsseldorf, Ausstellungskatalog 2005 "Daumenkino The Flip Book Show" Links http://members.aol.com/spaeon/workshop.html Sehr lehrreiche Seite aus dem Bereich Sport über diverse Bewegungsabläufe und ihre Animation inklusive einem Workshop über Gif-Animation |