| Ein
Traum vom Fliegen
Phantastische Flugzeuge jenseits von Lilienthal und Panamarenko Unterrichtssequenz
für die 6. Jahrgangsstufe
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| 6.3. utopische und
phantastische Form-Erfindungen: Wahrnehmen und Gestalten.
zu veranschlagen sind 4 Doppelstunden |
(Otto Lilienthal)
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Zur
Einführung kann den Schülern die Sage vom antiken Erfinder Dädalus
(einem Vorläufer von Daniel Düsentrieb) und seinem Sohn Ikarus
erzählt werden. Sicher sind in der Klasse einige Sagenspezialisten,
die diesen Teil der Stunde gut bestreiten können. Der Vorstellung
kann man auf die Spünge helfen mit Darstellungen, die sich in der
Malerei zahlreich (z.B. Bruegel) aber auch in der Plastik oder Vasenmalerei
finden lassen. Zur Geschichte selbst: In der griechischen Mythologie fliehen
der Bildhauer Dädalus und sein Sohn Ikarus von der Insel Kreta auf
der sie gefangen gehalten werden mit Hilfe von selbstgebauten Flügeln
aus Federn und Wachs. Ikarus stürzt ab, weil er zu hoch fliegt und
das Wachs unter der Sonne schmilzt. Seinem Vater gelingt die Flucht nach
Sizilien. Die Abbildung zeigt ein Relief (Römische
Kopie aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. nach einem griechischen Original)aus
der Villa Albani in Rom. |
Anregungen aus der Geschichte der Kunst und Technik
![]() Leonardo
Da Vinci war kein Luftfahrtpionier, aber als forschender Geist machte er
sich Gedanken über die Physik und Mechanik des Vogelflugs. Auch zeichnete
er Apparate, die seine Erkundungen in nützliche Anwendungen umsetzten.
Berühmt geworden ist seine Erfindung einer Flugschraube, sozusagen
eine erste Idee für einen Hubschrauber. Das technische Museum in Turin
hat zahlreiche von Leonardos Zeichnungen in Modelle umgesetzt und ausgestellt
(im Bild rechts vorne die Schraube und dahinter ein Modell für einen
Flügel). |
Die
Gebrüder Josef und Etienne Mongolfier waren echte Pioniere der Luftfahrt.
Ihr Ballonmodell aus Seide erhob sich wirklich am 5. Juni 1783 in der Nähe
von Annonay (Frankreich) in die Luft, allerdings ohne die beiden Brüder.
Erst nach einem Großversuch mit Tieren als Fluggästen wagten
sich zwei Männer auf eine ca 20 Minuten dauernde Ballonfahrt. Dieser
Ballon hatte ein Volumen von ca. 600 m3. Als Flugmittel galt
den beiden Wissenschaftlern der Rauch eines am Boden bleibenden Feuers.
Wir wissen heute, dass es nicht der Rauch war, der den Ballon flugfähig
machte, sondern die im Ballon gesammelte heiße Luft, die für
den Auftrieb sorgte. Der Flug dauerte nur 10 Minuten, da sich die heiße
Luft rasch wieder abkühlte. |
![]() Otto
Lilienthal träumte nicht nur vom Fliegen, sondern entwickelte eigene
Fluggeräte. Er gilt als Pionier der Luftfahrt. Lilienthal wagte seinen
ersten Sprung 1891. Im Jahre 1893 gelangen ihm auf dem Gollenberg in Stölln
Flüge mit Weiten bis zu 250 m. 1896 stürzte er bei einem Flugversuch
aus ca 17 m Höhe ab und erlag kurz darauf den Verletzungen, die er
sich dabei zugezogen hatte. |
Der
zeitgenössische belgische Künstler und Ingenieur Panamarenko
baute in den 60er und 70er Jahren des 20. Jh. Kunstobjekte, die wie Fluggeräte
aussehen, aber nicht fliegen müssen.
Die Erfindungen werden jeweils im Bild präsentiert und in funktionalen Details erläutert. |
Aufgabe: Erfinde deinen eigenen Flugapparat
Die Schüler
bringen ihre Ideen erst einmal zu Papier oder sie entwerfen am Computer
(1 Doppelstunde). Diese Phase muß in der hier gegebenen Altersstufe
noch nicht unbedingt belastet werden von Überlegungen zum Modellbau.
Einige Schüler jedoch werden bereits Fragen zu Material, Größe
und technischer Umsetzung stellen und ihre Zeichnungen / Entwürfe
darauf ausrichten. Andere lassen ihrer Phantasie unbekümmert freien
Lauf.
Modellbau 2-3 Doppelstunden.
Sägen, schneiden, bohren, heiss und kalt kleben, binden, flechten,
spannen...Eine reichhaltige Material- und Werkzeugbar regt an und rückt
auch manche phantasievolle Idee in neue Bahnen.
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Schülerarbeiten
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| Links:
Leonados Flugapparate: http://www.universalleonardo.org/work.php?id=474 http://www.panamarenko.org/home.php Archiv Otto-Lilienthal-Museum / www.lilienthal-museum.de |