JOHANN GOTTFRIED SCHADOW (1764-1850)
Gottfried Schadow war einer der bedeutendsten Vertreter des Klassizismus in Deutschland. Sein Stil zeichnet sich trotz einer idealisierenden Grundhaltung aus durch Nüchternheit und Naturnähe. Er studierte 1785-87 in Rom. Nach seiner Rückkehr aus Rom 1787, wo er Canova kennen gelernt hatte, begann die steile Karriere des Bildhauers Schadow in Berlin, die ihn vom Leiter der Hofbildhauerwerkstatt 1788 bis zum Direktor der Akademie der Künste führte. Schadows reiche Produktion an Marmorskulpturen aller klassischen Genres für die verschiedensten Auftraggeber machten ihn zum berühmtesten Bildhauer des deutschen Klassizismus. 

Zu seinen berühmten Werken gehören die Quadriga mit Siegesgöttin auf dem Brandenburger Tor (1789-94), eine Statue Friedrichs des Großen und die Marmorgruppe der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen 1795-97, Berlin). Durch ein Augenleiden im Alter stark behindert widmete er sich theoretischen Schriften, so einer Proportionslehre, die den Namen des Polykleth trägt.