Die Malerwerkstatt lebte von Aufträgen, die Kunden an den Meister
herantrugen. Das war in vielen Fällen nichts aufregendes: Die Dekoration
von Sattelzeug, Truhen, Schränken, das Bemalen von Karren und Skulpturen,
die Fertigung von Wappen, Ladenschildern, Fahnen und Bannern. Mehr Verdienst
brachten Tafelbilder für die private Hausandacht und ausgesprochen
gute Aufträge waren Altarbilder für Kirchen und Kapellen, von
einer Bruderschaft, Zunft oder einem reichen Bürger als Schenkung
an die Kirche in Auftrag gegeben. Aufträge zur Dekoration öffentlicher
Gebäude, Rathäuser, Kirchen, Schlösser wurden nur an eine
zahlenmäßig kleine Gruppe der Maler vergeben, die dazu meist
als Hofmaler im Dienst eines finanzkräftigen Herren standen. Thematisch
zielten die Aufträge aus dieser Gruppe auf religiöse, mythologische
und historische Programmbilder, gelegentlich auf Illustrationen von Chroniken
und Büchern, hin und wieder auf Portraits. Landschaften und Städteansichten
auf Tafelbildern für Bürgerhäuser kamen erst im 17. Jh in
Mode. Wenn ein Meister genug Aufträge hatte, nahm er Schüler
in seine Werkstatt und sein Haus auf um sie auszubilden. Die Eltern des
Lehrlings hatten dafür ein Lehrgeld zu entrichten. |