Ein Kulturspaziergang 
durch München auf den Spuren des Klassizismus
Station 18
Am Geburtstag Raffaels im April 1826 wird der Grundstein für eine neue Gemäldegalerie gelegt. Aus mehreren Entwürfen geht der von Klenze siegreich hervor. 1842 ist die Pinakothek vollendet. Wegen schwerer Kriegsschäden wird 1949 der Abriss erwogen. 1951 erfolgt nach Plänen von Döllgast eine Rekonstruktion, die an den Fassaden die Spuren der Zerstörung noch spürbar lässt.
Klenze plant einen frei stehenden, palastartigen, zweistöckigen Baukörper von ca. 150 m Breite im nachempfundenen Stil florentinisch-römischer Renaisance. Von der Größe, der Art der Lichtführung, der Klimatisierung der Räume war dieser Museumsbau in seiner Zeit richtungsweisend. Die Rekonstruktion verlegt den Eingang von der Schmalseite an der Barerstrasse in die Mitte der Nordfassade, wodurch ein räumlicher Bezug zwischen Alter- und Neuer Pinakothek entsteht. Die Gemäldesammlung im Inneren geht auf fürstliche Sammlertätigkeiten bis aus dem 16. Jh. zurück. Die Säkularisation führt der Sammlung schließlich einen erheblichen Bestand aus Kirchen und Klöstern zu. Ludwig I. war selbst ein bedeutender Sammler und erwarb mit der Sammlung Boissereé wesentliche Werke, die das Museum heute zu einer der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt für Werke der Malerei vom 14. bis ins 18. Jh. machen.
Quellen
Biller /Rasp, "München Kunst&Kultur Lexikon, Ludwig 1994, S. 90ff