Ein Kulturspaziergang 
durch München auf den Spuren des Klassizismus
Station 2
Im südlichen Teil des engl. Gartens steht auf einem künstlich angelegten Hügel ein offener Rundtempel, der Monopteros. 
Leo von Klenze erbaute ihn 1833-38 im Auftrag von König Ludwig I.
Beim Aushub des Kleinhesseloher Sees und dem 'Schleifen' der Wallanlagen vor der Stadtmauer fiel eine Menge Kies und Schutt an, der zur Anlage mehrerer Hügel im Englischen Garten verwendet wurde. Auf einer dieser künstlichen Erhebungen (15m) steht der Monopteros, von dem man in Richtung Westen einen weiten Blick auf die Silhouette der Stadt von der Ludwigskirche bis zur Theatinerkirche und Frauenkirche hat. Touristen, Liebespärchen und Leute, denen anderswo der Überblick fehlt, haben diesen Ort fest besetzt und kratzen ihre Namen in den Stein der drei hohen Stufen und 10 ionischen Säulen. In der Mitte des Monuments steht eine Säule mit einer lateinischen Widmung an König Ludwig I., Karl Theodor und König Max I. Bei einer Restaurierung 1980/82 wurde die farbige Fassung wieder hergestellt. 
Als der Monopteros 1838 fertig gestellt war, ließ Klenze das nahe gelegene, baufällig gewordene hölzerne Vorbild, den Apollontempel, abtragen. Der Gartenarchitekt des Karl-Theodor Parks, Friedrich Ludwig v.Sckell, hatte bereits 1804 diesen Tempel durch einen Steinbau als Pantheon für die Wittelsbacher Herrscher Münchens ersetzen wollen.
Quellen
Abb. Präsentationsblatt von 1837, aus Ausstellungskatalog: "Leo von Klenze", Stadtmuseum München, Mai 2000, S.355; dort findet sich auch ein informativer Text S. 353f

munich-online (Spaziergang Schwabing)

virtual Munich (Quicktime-Rundumblick vom Monopteros und einem Standpunkt unterhalb

Glossar zur griechischen Kunstgeschichte erklärt Wortbedeutungen

Informatives zum Englichen Garten