Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle | |
von Maximilian Habs | |
*6.3. 1475 in Caprese (heute Caprese Michelangelo) im Casentino bei
Arezzo, Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter. Hauptmeister der ital. Hoch- und Spätrenaissance. Er arbeitete 1495-1501 in Rom (Bacchus, Pietà), 1501-05 in
Florenz (David). Michelangelo knüpfte als Maler an Giotto und Masaccio an und entwickelte
einen Stil von plastisch gesehener Körperbewegung und heller Farbigkeit.
Die großen Fresken der Spätzeit enthalten in ihren Gebärden
Elemente des Manierismus. Als Bildhauer ging er unter anderem von Donatello
aus. Sein plastisches Frühwerk bildet den Höhepunkt der Hochrenaissance.
Seine Bauwerke nehmen Elemente des Manierismus und Barocks vorweg. Als
Dichter setzte Michelangelo die von Dante und Petrarca begonnene Tradition
fort.
3.Michelangelos Fresken : Auf Drängen des Papstes Julius II. nahm Michelangelo 1508 den Auftrag für das riesige Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle an. Michelangelo durfte seine Entwürfe und sein eigenes Programm entwickeln. Er arbeitete zurückgezogen und fasst ganz alleine an dem riesigen Werk. Bis 1512 malte Michelangelo ohne jede Hilfe die Fläche des Gewölbes von 800 qm. Er schuf ein Werk von epochaler Bedeutung. Michelangelo erfand eine großartige Scheinarchitektur, welche der tatsächlichen Form der Wölbung folgt und setzt in die Architektur Szenen von heroischer Dimension. Das Gewölbe umfasst in den neun Mittelfelder die Schöpfung und den Sündenfall, sowie die Erwartung der Erlösung. Als belebende Krönungen sitzen auf den Pilastern unbekleidete Jünglinge, die Ignudi, paarweise einander zugekehrt. In den Gewölbefüßen befinden sich die großartigen Sibyllen und Propheten.
24 Jahre nach Vollendung der Sixtinischen Decke wurde der 60 jährige Michelangelo von Paul III. zu einem neuen Auftrag berufen : an der Chorwand der Sixtinischen Kapelle, auf einer Fläche von 226qm, das Jüngste Gericht zu gestalten. Zwischen 1563 und 1541 malte Michelangelo dort das Ende der Menschheitsgeschichte. Der übliche Bildaufbau der Renaissance und die traditionelle Ikonographie erfuhren grundlegende Veränderungen.
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